Natürliche Zahnpflege reicht beim Haustier nicht aus

Wie sein Vorfahre der Wolf ist der Hund ein Fleischfresser, der sich vorwiegend von selbst erlegten Beutetieren ernährt. Zahnpflege mit Zahnbürste und Zahnpasta spielt in der freien Wildbahn keine Rolle – und so sehen auch einige Hundehalter keinen Grund, bei Ihrem Haustier Maulhygiene zu betreiben, weil Ihre Vorfahren in Ihrem natürlichen Lebensraum dies auch nicht nötig haben. Damit unterliegen sie jedoch einem grossen Irrtum: Zwar kommen Wölfe ohne Zahnbürste und Zahnpasta aus, nicht jedoch ohne Zahnpflege. Die Tiere reinigen sich beim Fressen die Zähne und nehmen anders als viele Haustiere, die sich von künstlich erzeugtem Hundefutter ernähren, kaum Kohlenhydrate zu sich. Zudem legen Untersuchungen immer wieder nahe, dass die Vorfahren der Hunde sehr wohl vielfach an Zahnproblemen leiden. Ausserdem fördert das industriell hergestellte Hundefutter aufgrund seiner Konsistenz nicht den Abrieb des Zahnes, der sich beim Hund als natürliche Zahnpflege verstehen lässt.

Das Gebiss des Hundes:
Werkzeug, Waffe und anfällig für Zahnerkrankungen

Fangen, reissen und zerkleinern: Ihre Zähne dienen Hunden sowohl als Werkzeug als auch als Waffe, ihr imposantes Gebiss ist für die Tiere dementsprechend überlebenswichtig. Bei ausgewachsenen Tieren besteht das Hundegebiss aus insgesamt 42 Zähnen, die jeweils unterschiedliche Aufgaben erfüllen: 20 im Oberkiefer, 22 im Unterkiefer. Mit den Eck- oder Fangzähnen ergreifen Hunde bei der Jagd ihre Beute und halten sie damit fest. Ihre Reisszähne nutzen sie, um einzelne Bestandteile von der Beute abzureissen. Mit ihren Schneidezähnen schaben die Tiere Fleischreste von den Knochen ab und mit den Backenzähnen zerkleinern sie ihre Nahrung.

Auf die Welt kommen Hunde zahnlos. Sind die Welpen etwa drei Wochen alt, bekommen sie ihre ersten Zähne. Mit circa 13 Wochen steht der Zahnwechsel an, bei dem das bleibende Gebiss ausgebildet wird. Wird dabei die Zahnpflege des Hundes vernachlässigt, kann dies schon bald Folgen haben: Im Alter von drei Jahren leiden über 80 Prozent aller Hunde an Zahnproblemen, wie Untersuchungen von Tierärzten belegen. Zahnstein, Parodontitis und Karies machen auch vor Hundezähnen nicht halt. Aus diesem Grund lautet die Empfehlung vom Tierarzt schon seit einiger Zeit, dem Hund die Zähne zu putzen.

Die richtige Pflege für Hundezähne: Zähneputzen

Wenn es um die Zahnpflege von Hunden geht, bringen Zahnbürste und Zahnpasta die besten Erfolge. Dementsprechend empfehlen Tierärzte auch regelmässiges Zähneputzen beim Haustier, wodurch Futterreste und Zahnbelag von den Zahnoberflächen entfernt werden. Auf dem Markt existieren dafür unterschiedliche Produkte. Hunde-Zahnbürsten sind vom einfachen Fingerling bis zur hochmodernen Ultraschallzahnbürste erhältlich. Auch bei der verwendeten Zahnpasta muss es sich um speziell für Hunde geeignete Produkte handeln, anderenfalls könnten die Inhaltsstoffe der Gesundheit des Hundes schaden. So wichtig die Zahnpflege für die Vierbeiner auch ist, so ungern lassen sich einzelne Tiere das Zähneputzen gefallen. Daher sollten Sie bereits Welpen an die Zahnbürste gewöhnen und die Zahnpflege nicht erst beginnen, wenn sich bereits Zahnprobleme entwickelt haben.